Routing-Konzept des Midas M32

Wer ein Midas M32-Pult sein eigen nennt, der wird zu Beginn viele Fragezeichen über dem Kopf haben. Diese Fragezeichen betreffen in erster Linie das Konzept der herkömmlichen Aux-Sends, die es so unter der Bezeichnung im Mischpult zwar auch gibt, die aber durch zwei zusätzliche Konzepte erweitert werden. Diese sind die sog. DCA’s und die Matrizen.

Es gibt also z.B. drei Möglichkeiten, um mehrere Signale über einen Fader zu kontrollieren. Welche man nutzt, hängt von der Anwendung ab.

Die drei Konzepte sind:

  • DCA’s (Digital Controlled Amplifiers)
  • Mix-Busse
  • Matrizen

Im Folgenden schauen wir uns die Funktionsweisen der einzelnen Möglichkeiten an.

DCA’s

Das Konzept der DCA’s ist das Unkomplizierteste und schnell erklärt. Wählt man einen der DCA-Kanäle aus und hält die Select-Taste gedrückt, so kann man nun einzelne Kanäle dem DCA-Kanal hinzufügen, indem einfach die entsprechenden Kanäle ebenfalls mit der Select-Taste auswählt.

Ein gängiges Anwendungsbeispiel ist der Transfer aller Lautstärke-Fader des Schlagzeuges auf einen DCA zu legen und die Lautstärke der Drums insgesamt mit nur einem Fader zu beinflussen.

Gitarren-Gruppen und Backing-Vocals sind weitere gängige Beispiele.

Mix-Busse

Mix-Busse bilden im Midas M32 das ab, was man in analogen Pulten Aux-Sends genannt hat.

Hier geht es darum, möglichst flexibel verschiede Signale zu unterschiedlichen Submixes zu summieren, die man für alles Möglichen Anwendungen wie Monitor-Mixe, Live-Mitschnitte, Live-Übertragungen usw. nutzen kann.

Es werden dabei nicht nur wie bei den DCA’s die Lautstärken über einen Fader geregelt, sondern man hat die Möglichkeit auch Effekte zu nutzen, wie man es aus der analogen Zeit kennt.

Matrizen

Matrizen sind ein neues Konzept, dass durch die Entwicklung von Digital-Pulten entstanden ist. Damit hat man die Möglichkeit DCA’s und Mix-Busse zu kombinieren. Die Möglichkeiten sind hier fast Grenzenlos.

Fazit

Also nicht erschrecken vor den ganzen neuen Bezeichnungen. Das Konzept eines analogen Mischpultes wird nie verloren gehen. Es wird nur um einige Möglichkeiten bereichert.

Author: Amand Struck

Amand Struck (*1969) ist Dipl.-Audio-Producer und Besitzer und Geschäftsführer des Tonstudios Music Room. Seine wesentlichen musikalischen Einflüsse sind Rock und Metal, aber auch einfach jeder gut gemachte Song.

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