Vocals im Mix bearbeiten

Die wohl wichtigste Sache in einem guten Mix sind in der Regel die Vocals. Der Grund liegt auf der Hand: Der durchschnittliche Zuhörer achtet sehr selten aufmerksam auf das, was im Hintergrund eines Musikstückes passiert. Verliert der Zuhörer den Bezug zum Sänger aus irgendeinem Grund, so erscheint das störend.

Im Folgenden einige aufschlussreiche Tipps, um die Vocals im Mix transparenter zu machen.

Störgeräusche entfernen

Als erstes sollte man nach einer gelungenen Vocal-Aufnahme unbedingt jegliche Störgeräusche in den Gesangspausen entfernen. Hat man dies erledigt, separiert man zusätzlich die Atmer vor jeder Gesangspassage in einen extra Container. Dann werden alle Audio-Container leicht ein- und ausgefadet, um Knackser bei der Wiedergabe zu vermeiden.

Atmer separieren

Die separierten Atmer werden auf eine zweite Audio-Spur verschoben, die um ca. 6 DB leiser ist, als die eigentliche Gesangsspur, ansonsten aber effektmäßig genauso bearbeitet wird.

Wir wollen erreichen, dass der Gesang sich im Mix befindet und nicht vor ihm oder sonst wie getrennt von ihm. Dabei helfen psychoakustische Effekte, nämlich, dass durch Zischlaute wie Atmer oder ‚S‘-Laute, die Stimme sehr in den Vordergrund rückt. Damit kann man arbeiten, denn desto leiser diese Geräusche im Mix gemacht werden, desto mehr rückt der Sänger nach hinten in den Mix.

Vocals komprimieren

Nach diesem Arbeitsschritt ist es wahrscheinlich, dass man laute Wörter gut versteht und leise nicht mehr so sehr. Um das auszugleichen, bietet sich das Werkzeug eines Kompressors an. Ein sehr beliebtes Modell in diesem Zusammenhang ist der LA-2A von Teletronix. Dieser Kompressor holt nicht nur leise Passagen in einer Gesangsdarbietung in den Vordergrund, er verleiht dem Gesang auch einen Sound, der das Gefühl von Musikalität erhöht. Schwer zu beschreiben, muss man gehört haben.

mr blog vocals im mix bearbeiten teletronix la 2a inside

Durch das hervorholen von leisen Wörtern und Passagen sind jetzt bei den Vocals auch die Transienten, insbesondere die ‚S‘-Laute sehr viel lauter geworden. Das wirkt unnatürlich und holt die Vocals wieder aus dem Mix heraus. Um diesen Effekt zum kompensieren, nutzt man einen De-Esser.

Zischlaute De-essen

Wie der Name schon andeutet, handelt es sich hier auch um einen Kompressor, der allerdings nur seine Arbeit aufnimmt, wenn genau diese ‚S‘-Laute im Mix erscheinen. Hier kann man am De-Esser die Frequenz einstellen, die man für die Bearbeitung benötigt, da es z.B. Unterschiede in der Hauptfrequenz der ‚S‘-Laute bei Männern und Frauen gibt.

Musikalische Effekte hinzufügen

Zu diesem Zeitpunkt sollten die Vocals schon ganz ansprechend klingen. Um das ganze abzurunden, kann man über Send-Effekte Hall und Delay nach Geschmack hinzumischen.

Ich selbst verwende auch gerne eine Band-Simulation, die dem Gesang mittels Modulation auch noch eine schöne Färbung verleiht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert